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Heinz Baumann: Ich lebe in München,
bin aber im Herzen ein Norddeutscher
Die Rolle des Hauptkommissars Ewald Strobel in der ARD-Serie „Adelheid und ihre Mörder“ ist Heinz Baumann auf den Leib geschrieben. Ewald Strobel ist zwar Chef der Abteilung „Mord Zwo“, doch lässt ihn sein kriminalistisches Geschick manchmal im Stich. Er liebt die einfache, nahe liegende Lösung und übersieht dabei immer wieder wichtige Indizien. Das bedeutet allerdings nicht, dass sein Stolz es zulassen würde, Hinweise von seiner Protokollantin Adelheid Möbius (Evelyn Hamann) entgegen – und vor allem ernst zu nehmen. Ganz im Gegenteil: Er droht ihr stetig mit disziplinarischen Maßnahmen. Schlussendlich ist es jedoch Strobel, der Adelheid, die er – obwohl er es ungern zugibt – eigentlich sehr gerne mag, aus brenzligen Situationen rettet, in die sie sich immer wieder hineinmanövriert.
Soweit die Rolle des Hauptkommissars Strobel. Wie aber ist der Mensch Heinz Baumann im wirklichen Leben? Redakteur Matthias Röhe traf den in München lebenden, aber in Norddeutschland aufgewachsenen Schauspieler bei Dreharbeiten für neue Folgen der Serie „Adelheid und ihre Mörder“ im Schanzenviertel in Hamburg.
Herr Baumann, Sie müssen gleich wieder vor die Kamera. Was genau drehen Sie denn jetzt?
Wir sind dabei eine Szene in einem kleinen Lokal in der Schanzenstraße aufzunehmen. Wie immer ermittele ich in einem Mordfall und muss den Wirt befragen und seine Angestellten „auseinander nehmen“.
Ist Ihnen Ihre „Tippse“ Adelheid auch in dieser Szene wieder einen Schritt voraus?
Davon weiß ich nichts (lacht). Fest steht nur eines: natürlich steckt sie wieder mal ihre Nase in meinen Mordfall. Also sie bringt mir gleich wieder Hinweise auf den potentiellen Mörder und ist sich sicher, dass sie auf dem richtigen Weg ist.
Hatten Sie eigentlich Möglichkeiten, Ihren Charakter im Drehbuch mitzubestimmen oder wurde es von den Autoren alles so vorgeschrieben?
Kleinigkeiten habe ich natürlich verändern können, aber im Groben und Ganzen wurde mir die Rolle des Hauptkommissars so oktroyiert – und ich muss zugeben, dass ich mich in der Rolle wirklich wohl fühle.
Beschreiben Sie bitte kurz und knapp Ihre Rolle als Hauptkommissar Ewald Strobel.
Er ist verbissen, manches Mal engstirnig, launisch, rechthaberisch
Und er ist ein ganz netter!
Eine oft gestellte Frage: Wie viel der Rolle steckt auch in Heinz Baumann?
Ich würde sagen eine ganze Menge. Besonders das Nette (lacht). Nein, mal im ernst. Es ist eine Rolle und ich spiele sie einfach nur so gut ich kann. Mit mir persönlich hat Strobel nicht viel zu tun.
Wie ist denn Heinz Baumann privat?
Er ist lakonisch, witzig, humorvoll. Ich mag Menschen, die sich selbst nicht so ernst nehmen und vor allem ihre Lust an den kleinen Katastrophen des Alltags teilen. Ich bin ein freundlicher und fröhlicher Mensch.
Warum glauben Sie ist die Serie „Adelheid und ihre Mörder“ so erfolgreich?
Ganz einfach: Es ist die erstklassige Besetzung der Darsteller, die in der Serie mit Raffinesse und viel Humor einen nach dem anderen Mordfall klären. Jeder „normale“ Krimi ist nach Schema F konzipiert. In „Adelheid und ihre Mörder“ kommen immer wieder witzige und humorvolle Szenen vor, die mich, genauso wie die Zuschauer, begeistern.
Was schauen Sie privat für Fernsehsendungen oder -serien?
Leider komme ich sehr selten zum Fernsehgucken. Aber wenn Zeit dafür habe, schau ich mir schon ganz gerne Nachrichtensendungen wie die Tagesschau oder Tagesthemen an. Interessant finde ich viele „Tatort“-Filme – die schau ich mir besonders gern an.
Sie haben Ihre Kindheit in Rastede bei Oldenburg in Niedersachsen verbracht. Seit einigen Jahren leben Sie aber in Bayern. Vermissen Sie Norddeutschland nicht ein wenig?
Während der Drehs für „Adelheid und ihre Mörder“ bin ich ja eine ganze Zeit lang im Norden, insbesondere in Hamburg. Ich genieße es, wenn ich hier oben bin. Ansonsten fühle ich mich in Bayern wahnsinnig wohl und würde auch so schnell nicht wieder weg ziehen. Ich sage immer: Ich lebe in München, bin aber im Herzen ein Norddeutscher.
Herr Baumann, ich danke Ihnen, dass Sie sich kurz Zeit genommen haben für dieses kurze Interview. Und nun toi toi toi für Ihren Dreh.
Dankeschön.
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