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Zivilpolizist, Rechtsanwalt, Landwirt –
Till Demtrøder schlüpft in vielseitige Rollen
Er gehört zweifelsohne zu den meist beschäftigen Schauspielern Deutschlands: Till Demtrøder. Seit über 15 Jahren spielt er im "Großstadtrevier" den Polizisten Henning Schulz (anfangs Schutz-, jetzt Zivilpolizist). Wenn er nicht gerade vor der Kamera für die Sicherheit in der Hansestadt Hamburg sorgt, agiert Till Demtrøder an der Seite von Seelöwen in der ZDF-Serie "Hallo Robbie" oder schlüpft in die Rolle von Rechtsanwalt Wanja Teschner, dem Sohn vom "Landarzt" Dr. Ulrich Teschner. Bei einem Pressetermin im Hamburger Polizeipräsidium traf Matthias Röhe den beliebten Darsteller und konnte ihm private Details entlocken. (Auszug des Interviews)
Till, das "Großstadtrevier" läuft bereits seit 1986 im Fernsehen. Wie oft schaust du es dir selbst an?
Ehrlich gesagt: selten. Ich bin viel unterwegs, arbeite viel und komme sehr selten zum Fernsehschauen. Abends in der Wiederholung kommt es mal vor, dass ich eine Folge anschaue. Das ist aber wirklich selten.
Seit über 15 Jahren bist du als Zivilfahnder "Hennig Schulz" zusammen mit Kollegin "Harry Möller" (Maria Ketikidou) in der Polizeiserie zu sehen. Was reizt dich an dieser Serie?
Die Authenzität reizt mich. Wir erzählen heitere, spannende und vorallem realtitätsnahe Geschichten in und aus Hamburg. Mit der Serie kann ich mich zu nahezu 100 Prozent identifizieren.
Es ist eine echt tolle Serie und ich bin stolz als Darsteller dabei sein zu können.
Ihr dreht ausschließlich in Hamburg und Umgebung. Wird der Drehort Hamburg nicht langweilig?
Es ist erstaunlich: Obwohl wir tatsächlich schon in fast jedem Stadtteil gedreht haben, gibt es in Hamburg noch immer sehr viele Plätze und Orte, die einfach neu sind. Es macht einen riesigen Spaß meine Heimatstadt von immer anderen Plätzen zu erleben. Bis ich ganz Hamburg kennen gelernt habe, dauert es noch lange. Also der Drehort Hamburg wird mir keinesfalls langweilig.
Gab es in den vergangenen Jahren je einen Moment, an dem du kurz davor warst, aus der Serie auszusteigen?
Naja. Klar gab es immer mal wieder einige Momente, in denen mich die Arbeit einfach gelangweilt hat. gerade wenn wir fünf Tage hintereinander in der Wache drehen, fühle ich mich oftmals einfach unterfordert. Ich brauche die Abwechslung. Außendrehs, Innendrehs, dazu verschiedene Rollen – das ist das, was mich am dem Beruf reizt und was mir unheimlich viel Spaß macht.
Das „Großstadtrevier“ in Hamburg, „Der Landarzt“ in Kappeln, „Hallo Robbie“ auf Rügen – du bist viel unterwegs. Wo macht dir das Drehen am meisten Spaß?
Ach, mir gefällt es überall dort, wo ich gerade bin. Die Schleiregion ist schön, genauso aber auch die Drehorte auf Rügen. Natürlich auch meine Heimatstadt Hamburg! Aber davon mal ganz abgesehen, wenn ich mit meiner Familie Urlaub mache, dann gefällt mir wohl die Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern am schönsten (lacht).
Nun bist du aber nicht nur vor der Kamera, sondern agierst auch als Synchronsprecher. Was macht mehr Spaß?
Da ich ja Abwechslung brauche: beides.
Wenn du als Privatmensch unterwegs bist, wie sprechen dich die Menschen auf der Straße an?
Es ist tatsächlich der Satz „Sie sind doch der Polizist aus dem Großstadtrevier“ am häufigsten zu hören. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Als ich noch in Uniform gedreht habe, war das noch sehr viel extremer und ich wurde oft irrtümlich für einen echten Polizisten gehalten.
Ich bekomme ab und zu Fanpost mit „dienstlichen“ Anliegen. Es ist schon Wahnsinn, wie glaubwürdig wir zum Teil rüber kommen.
Ein Drehtag, ganz egal ob bei „Hallo Robbie“, „Großstadtrevier“ oder „Der Landarzt“ ist doch ziemlich anstrengend. Wie kompensierst du das?
Ich habe zahlreiche Hobbys, mit denen ich meinen Stress abbauen kann. Ich fahre gern Wasserski, reite und bastele an meinem Haus. Und ich fahre liebend gern Motorrad – das macht wahnsinnig viel Spaß.
War eigentlich Schauspieler von Anfang an dein Berufswunsch?
Nein. Während der Schulzeit stand für mich fest: nach dem Abitur werde ich Journalist. Tja, dann ist alles anders gekommen (lacht). Und ich bin mit dem, was ich jetzt bin, sehr glücklich und zufrieden.
Till, ich danke dir fürs Interview und weiterhin alles Gute –
beruflich
wie
privat! Danke!
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