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>> Startseite >> Interview mit René Kollo
Zur Person:
René Kollo (amtlich Kollodzieyski) wurde am 20. November 1937 in Berlin geboren. Nach dem zweiten Weltkrieg besuchte Kollo das Carl-Hunnius-Internat in Wyk auf Föhr, nach dem Schulabschluss eine Fotoschule in Hamburg. Obwohl ihn Musik und auch besonders das Dirigieren interessierten, fing er erst Mitte der fünfziger Jahre an, selbst Musik zu machen: Er spielte als Autodidakt auf dem Schlagzeug, dem Kontrabass, der Gitarre und in Jazzkellern. In Berlin nahm er bei der berühmten Else Bongers Schauspielunterricht. Um seine Stimme auch für Musicalpartien ein wenig zu schulen, ging er zu einer Stimmpädagogin, der renommierten Opernsängerin Elsa Varena. Sie erkannte schnell die außergewöhnliche Begabung von René Kollo. Allerdings hatte die Schallplattenfirma Polydor mit dem Zwanzigjährigen bereits einen Schallplattenvertrag abgeschlossen und so sang er zunächst einmal sehr erfolgreich Schlager wie „Hello, Mary Lou“ und „Meine große Liebe wohnt in einer kleinen Stadt“.
Kollo gehört zu den berühmtesten Tenören und gilt als größter Heldentenor der Welt

René Kollo, einer der größten Tenöre unserer Zeit, steht als Schauspieler auf der Theaterbühne, gibt Opern-Konzerte an besonderen Orten wie beispielsweise in Kirchen und war mitunter als Schlagersänger sehr erfolgreich. Matthias Röhe führte ein Interview mit dem "größen Heldentenor der Welt".

Herr Kollo, Sie wohnen zusammen mit Ihrer Frau und ihren Kindern auf Mallorca. Wieso haben Sie sich ausgerechnet diese Insel ausgesucht?
Ach, Sie müssen nur einmal aus dem Fenster gucken. Dann sehen Sie das Wetter und den schönen Strand – auf Mallorca herrscht ein völlig anderes, angenehmeres Klima und vorallem 50 bis 60 Prozent mehr Sonne. Ich liebe Sonne.
Vermissen Sie Deutschland nicht ein wenig?
Nein. Ich vermisse Deutschland nicht, weil ich ja laufend da bin. Nach wie vor habe ich meine Wohnung in Berlin. Beruflich bin ich viel innerhalb Deutschlands unterwegs, also von daher vermisse ich Deutschland nicht und fühle mich hier auch wohl, wenn ich für ein paar Tage oder Wochen mal wieder hier bin.
Zehn Jahre lang waren Sie Moderator und Entertainer der Sendung "Ich lade gern mir Gäste ein". Sehen wir Sie vielleicht einmal wieder als Entertainer im Fernsehen?
Da müssen Sie die Sendeanstalten fragen. Aber die Leute, die heute für die Fernsehsenungen verantwortlich sind, haben sich stark verjüngt. Mit Oper und Operette ist es sehr schwierig im Fernsehen. Nicht schwierig im Sinne von es besteht kein Interesse. Sondern vielmehr suchen sich die Fernsehchefs gezielt junge Leute mit anderen Inhalten. Aber ich denke, wenn eine Sendung gut gemacht ist, dann gibt es auch viele Zuschauer, so auch bei der Oper oder Operette. Aber naja. Nehmen wir es so, wie es ist.
Von Ihrer Seite her besteht also Interesse?
Aber natürlich. Ich würde eine ähnliche Sendung mit witzigen Texten gern wieder moderieren.
1959 haben Sie den Titel "Hello, Mary Lou" gesungen und einen riesigen Erfolg erzielt. Könnten Sie sich vorstellen, sollte es mit einer erneuten Fernsehkarriere nichts werden, wieder Schlager (englische oder deutsche) zu singen?
Nein, das war während meiner Ausbildung, um etwas Geld zu verdienen. Ich habe nicht daran gedacht, dass es so bekannt und vorallem erfolgreich werden könnte. Ich habe jahrelang Oper und Operette gemacht – dabei bleibt es auch!
Ob der Besuch des Internats in Wyk auf Föhr oder die vielen Auftritte – schon des öfteren zog es Sie nach Schleswig-Holstein. Wie gefällt Ihnen das nördlichste Bundesland?
Meine Mutter kam aus Flensburg, meine Großeltern von den Nordfriesischen Inseln – ich bin quasi in Schleswig-Holstein groß geworden. Und wenn ich nach Sylt fahre, fühle ich mich noch heute, als wäre ich zu Hause.
Was hören Sie privat für Musik?
Ich höre das, was ich früher eigentlich mal machen wollte: Dirigieren. Gerne höre ich Stücke von Beethoven, Schubert, Schumann oder Bach. Ich habe wenig Zeit, um Musik zu hören. Aber wenn, dann gerne etwas Symphonisches.
Haben Sie ein Idol?
Naja, ich habe einen Tenor, der alle anderen überragt: Jussi Bjoerning. Er war ein schwedischer Tenor mit der schönsten Stimme, die es im Tenorfach überhaupt gegeben hat. Durch ihn kann man viel Lernen, allein vom Zuhören.
Was geben Sie dem Nachwuchs mit auf den Weg?
Schwieriges Thema. Was bei uns in Deutschland derzeit überall für Sparmaßnahmen stattfinden, insbesondere in der Kunst, wird niemanden ermutigen, den Beruf des Tenors oder Opernsänger zu ergreifen. Dieser Beruf ist sowieso ein großes Fragezeichen. Wenn dann auch noch die Politik dagegen spielt, ist es ja derartig erschwert. Wir haben zwar den Ruf eines Kulturvolkes, aber tun kaum etwas dafür. Die meisten jungen Menschen gehen sowieso ans Theater.Da habe auch ich keinen konkreten Vorschlag.
   
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