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Seit '86 erfolgreich: das "Großstadtrevier"
Seit 1995 dabei: Peter Heinrich Brix
Wenn die Polizisten des “Großstadtreviers” immer montags auf
Streife und Sendung gehen (18.50 Uhr, im Ersten), ist er mit dabei: “Der
Bulle vom Bauernhof“, Peter Heinrich Brix. Vom
Bauernhof auf die Bühne, danach zum Fernsehen – Der Aufstieg hätte nicht
besser sein können. Zehn Jahre lang hat der staatlich geprüfte Landwirt
Peter Heinrich Brix seinen Hof Nahe Langballig bewirtschaftet. 1989 der
endgültige Entschluss: Er legte die Verantwortung für den Besitz in andere
Hände. Seitdem arbeitet Brix professionell als Schauspieler. Nach
Engagements am Ernst-Deutsch-Theater und vielen Hörspiel- und Fernsehrollen
übernahm er 1995 die Rolle des Lothar Krüger im Großstadtrevier. Apropos
Großstadt: Als Peter Heinrich Brix vor 15 Jahren vom Lande in die Großstadt
wechselte, veränderte sich für ihn sein ganzes Leben. Im Interview gibt der
Schauspieler einige private Details bekannt...
Eine rhetorische Frage gleich zu Beginn: Bereust du den Schritt von damals,
dass du deinen Bauernhof hingeschmissen hast?
Nein, ganz im Gegenteil. Ich bin ein zufriedener Mensch, der sich in seinem
Beruf und privat richtig wohl fühlt. Ich habe damals genau richtig
gehandelt.
Was hat sich denn für dich seitdem verändert?
Alles. Das gesamte Umfeld, der Freundeskreis, der Arbeitsalltag - es hat
sich alles verändert. Ich reise beruflich durch ganz Deutschland, bin sehr
viel unterwegs – da bleibt für alte Kumpel von damals nicht viel Zeit. Es
sind zwei ganz unterschiedliche Leben für mich. Was sich natürlich geändert
hat ist die Freizeit, von der ich nicht viel hab. Ich habe einen engen
Terminplan.
Vermisst du das erste Leben nicht ein wenig? Kommt nicht auch ein wenig
Heimweh auf?
Ich wohne seit 15 Jahren in Hamburg und habe mich so richtig eingelebt.
Hamburg und Angeln, das Gebiet im Norden Schleswig-Holsteins in dem ich
aufgewachsen bin, ist von der Entfernung her nicht so weit auseinander –
beides Norddeutschland. Zudem fahre ich öfter am Wochenende nach Angeln.
Ein Drehtag dauert mitunter zehn oder mehr Stunden, so etwas schlaucht doch
mit Sicherheit. Wie kompensierst du das?
Ich bin gern allein. Nach der Arbeit fahre ich viel Fahrrad und gehe
spazieren. Dabei kann ich so richtig abschalten. Wenn ich in Angeln bin,
gibt es für mich nichts schöneres, als am Knick entlang zu laufen. Um mich
zu entspannen, gehe ich am liebsten in Angeln spazieren. Und ich hacke gern
Holz für meinen Kaminofen – auch dabei kann ich bestens abschalten.
Ob Kommissar Geiger in “Pfarrer Braun” oder Lothar Krüger im Dauerbrenner
“Großstadtrevier” – Immer wieder sehen wir dich als Polizisten im Fernsehen.
Bleibt das auch in Zukunft so?
Nach zehn Jahren Großstadtrevier habe ich den Polizisten Lothar Krüger
natürlich auf der Stirn. Ob es auch in Zukunft weitere Rollen als
Polizeibeamten gibt, müssen wir mal sehen. Aber mir machen die bisherigen
Rollen als Polizisten viel Spaß.
Wie ist das Verhältnis zur “echten” Polizei?
Ich bin in Hamburg bekannt, das kann ich sagen. Werde ich von der Polizei
kontrolliert (was selten vorkommt), brauche ich keinen Ausweis vorzuzeigen.
Ich habe ein gutes Verhältnis zur Hamburger Polizei.
Halten dich die Leute auf der Straße für einen echten Polizisten?
Das kommt schon mal vor. Neulich fragte mich eine Frau etwas und auf einmal
fiel es ihr ein, dass ich kein echter Polizist bin. Sie hat sofort ihre Hand
peinlich berührt vors Gesicht gehalten und sich entschuldigt.
Kommst du eigentlich selbst auch zum Fernsehgucken? Wenn ja, gibt es eine
Lieblingsserie / Lieblingsfilm?
Klar sehe ich mir auch den einen oder anderen Fernsehfilm an. Das Problem
bei mir: Ich guck kaum eine Serie oder einen Film zuende an. Meist sehe ich
analytisch einen Ausschnitt, um zu sehen welcher Schauspielkollege dabei
ist. Gern schau ich mir Dokumentationen und politische Sendungen an.
Ansonsten interessiere ich mich auch für Comedy-Serien. Zuletzt hab ich
“Deich TV” gesehen. Das hat mir aber gar nicht gefallen.
Warum nicht?
Die Sendung ging nicht ins Schwarze. Es war nur eine Aneinanderkettung von
Witzen und Sketchen – sie waren schlicht und einfach schlecht. Mir kam es
vor, als ob es ein Abklatsch von “Non Stop Comedy” war. Ich hab mir von
“Deich TV” mehr erhofft, ohne jetzt die Macher angreifen zu wollen.
Ich danke dir für das Interview und weiterhin alles Gute –
beruflich
wie
privat!
(Dieses Interview wurde 2004 in Hamburg geführt)
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